Das Motorola Edge 50 Neo ist ein leistungsstarkes und sehr interessantes Mittelklasse-Smartphone des mittlerweile chinesischen Herstellers. Dieses Smartphone nimmt Farbtöne in Partnerschaft mit Pantone an, was zu wirklich schönen und bearbeiteten Farben führt. Aber wie gut ist es wirklich im Gebrauch? Schauen wir uns das in diesem ausführlichen Test des Edge 50 Neo an.
Eigenschaften des Motorola Edge 50 Neo
Modell | Motorola Edge 50 Neo |
Software | Android 14 |
Prozessor | MediaTek Dimensity 7300 |
Overlay | Hello UI |
RAM | 12 GB |
Grafikprozessor (GPU) | Mali-G615 MC2 |
Speicherkapazität | 512 GB |
Bildschirmgröße | 6,4 Zoll |
Auflösung | 2670 x 1200 Pixel |
Pixel-Dichte | 460 ppi |
Rückseitige Kamera | Hauptobjektiv: 50 MP Weitwinkel: 13 MP Teleobjektiv : 10 MP |
Frontkamera | 32 MP |
Video | 4K Ultra HD @30 fps / Full HD @60 fps |
Wi-Fi | Wi-Fi 6E |
Bluetooth | Bluetooth 5.3 |
5G kompatibel | Ja |
NFC | Ja |
Fingerabdrucksensor | Ja |
Gesichtserkennung | Ja |
Anschlüsse | USB-C |
Kapazität des Akkus | 4310 mAh |
Kabelloses Aufladen | Ja: 15 W |
Schnelles Aufladen | 68 W |
Wasserdicht | IP68 |
Gewicht | 171 Gramm |
Design: etwas kompakter
Das Design des Motorola Edge 50 Neo weicht nicht sehr stark von dem seines Vorgängers ab, aber es gibt einige bemerkenswerte Unterschiede und Verbesserungen.
Beginnen wir mit den Entwicklungen. Das neue Edge 50 Neo ist nun kleiner, weniger hoch und schmaler als das Edge 30 Neo, wobei das Gewicht und die Dicke ähnlich bleiben. Diese Größenreduzierung ist hauptsächlich auf den kleineren Bildschirm zurückzuführen.
Das Motorola Edge 50 Neo hat nun einen flachen Bildschirm und wahrscheinlich dünnere Ränder, obwohl es aufgrund der Krümmung des Bildschirms des 40 Neo schwierig ist, dies genau zu beurteilen.
Der Edge 50 Neo übernimmt auch den MIL-STD-810H-Standard, was bedeutet, dass er extremen Temperaturen, Temperaturschocks, der Einwirkung von Regen, Feuchtigkeit, Sand und Staub sowie physischen Erschütterungen und gelegentlichen Vibrationen standhalten sollte.
Darüber hinaus verfügt es über eine IP68-Zertifizierung für Wasser- und Staubbeständigkeit.
Ein weiterer Unterschied zum Vorjahresmodell betrifft das Kameramodul. Es ist nun ein integraler Bestandteil der gesamten Rückseite, die aus Kunstleder besteht. Diese Rückseite aus veganem Leder fühlt sich angenehm an und liegt gut in der Hand. In Kombination mit der kompakten Größe des Geräts ist es angenehm, es mit einer Hand zu bedienen.
Die verfügbaren Farben sind wie üblich von Pantone genehmigt: Poinciana (das getestete Modell), Lattè, Grisaille (ja, ja …), Mocha Mousse und Nautical Blue.
Da es sich um ein kompaktes Gerät handelt, sind die Tasten leicht erreichbar, ohne dass man den Daumen strecken oder den Griff verstellen muss. Der Fingerabdruckleser befindet sich etwas zu nah an der Unterseite des Geräts, aber das ist angesichts der Größe des Edge 50 Neo überschaubar.
An der rechten Kante befinden sich die Tasten für die Lautstärkeregelung sowie die Taste zum Sperren/Entsperren des Smartphones, wie so oft bei Herstellern.
Das Edge 50 Neo verfügt über einen Steckplatz für eine einzelne SIM-Karte, aber da es keinen zweiten physischen Steckplatz gibt, unterstützt es die eSIM. An der unteren Kante befinden sich außerdem der USB-C-Anschluss, das Mikrofon für Anrufe und der Lautsprecher für Musik.
Insgesamt gefällt uns das Design, ohne dass wir größere Mängel feststellen können. Es handelt sich um ein gut gebautes Smartphone, das Nutzer ansprechen dürfte, die ein kompakteres Gerät suchen, während die neuen Farben und die weiche, aber griffige Textur der Rückseite wahrscheinlich die Aufmerksamkeit auf sich ziehen werden.
Leistung: Gerade noch in Ordnung
Der MediaTek Dimensity 7300-Chipsatz ist zwar mit einem 4-nm-Fertigungsprozess relativ neu, basiert aber größtenteils auf dem älteren Dimensity 7050.
Auf der Prozessorseite verfügt er über 4 Cortex-A78-Kerne mit 2,5 GHz und 4 Cortex-A55-Kerne mit 2,0 GHz, während der Grafikprozessor der Mali-G615 ist. Dieser neue Chipsatz verspricht eine Effizienzsteigerung von 25 % im Vergleich zu seinem Vorgänger im 6-nm-Verfahren.
Die Speicheroptionen sind begrenzt. Es stehen nur die Konfigurationen 8 GB / 256 GB und 12 GB / 512 GB zur Verfügung. In beiden Fällen ist der Speicherstandard ein relativ altes UFS 2.0. Motorola gibt den genauen UFS-Standard nicht an, aber nach den gemessenen Lese-/Schreibgeschwindigkeiten handelt es sich wahrscheinlich um UFS 2.0.
Auf Antutu ist die Leistung nicht außergewöhnlich, aber kaum schlecht. Die Grafikleistung des Motorola Edge 50 Neo ist etwas geringer als die der Konkurrenz mit Qualcomm-SoCs.
Auf GeekBench ist die Single-Core-Leistung nicht schlecht, die Multi-Core-Leistung kitzelt an der 3000-Punkte-Marke, was ebenfalls ziemlich gut ist.
Der LPDDR4X-RAM bietet Lesegeschwindigkeiten von 3301 MB/s und Schreibgeschwindigkeiten von 3233 MB/s bei einer Latenz von 36,6 ns, was für ein solches Smartphone durchaus angemessen ist.
Die Leistung des Speicherchips hingegen ist übermäßig enttäuschend, da die Konkurrenz einen UFS 4.0-Chip mit fast zehnmal höheren Datenraten hat, was hier etwas wenig ist.
Die reine Grafikleistung ist nicht schlecht für einen MediaTek-Chip, der normalerweise weniger leistungsfähig ist als die Chips des Konkurrenten Qualcomm.
Benchmark | Punktzahl |
Wild Life | 3153 |
Wild Life Stress Test | 3168 |
Wild Life Extreme | 862 |
Wild Life Extreme Stress Test | 865 |
Sling Shot | 6293 |
Sling Shot Extreme | 5100 |
Steel Nomad Light | 348 |
Steel Nomad Light Stress Test | 351 |
Die Leistung ist hier jedoch geringer als bei einem Nothing Phone 2a, das dieses Motorola Edge 50 Neo in fast allen Grafikleistungstests schlägt.
Der Bildschirm ist wunderschön
Eine der bemerkenswertesten Entwicklungen des Motorola Edge 50 Neo in diesem Jahr betrifft den Bildschirm. Obwohl es sich um ein Mittelklassemodell handelt, ist das 50 Neo nun mit einem hochwertigen LTPO-OLED-Panel ausgestattet, das eine höhere Auflösung von 1200 x 2670 px und eine Bildwiederholrate von 120 Hz bietet. Der Edge 40 Neo bot eine Bildwiederholrate von 144 Hz, was jedoch keinen nennenswerten Rückschritt darstellt. Die Bildschirmdiagonale beträgt nun 6,4 Zoll, im Vergleich zu 6,55 Zoll beim Vorgängermodell.
Weitere Premium-Features sind ebenfalls vorhanden, wie die Unterstützung von HDR10+ und eine Farbtiefe von 10 Bit.
Auch die maximale Beleuchtungsstärke wurde deutlich verbessert. Das neue Panel erreicht im manuellen Modus 573 nits und kann im automatischen Modus auf bis zu 1473 nits ansteigen. Dies ermöglicht ein komfortables Seherlebnis im Freien, selbst an einem sonnigen Tag.
Die Software bietet drei Modi für die Bildwiederholrate: Auto, 60 Hz und 120 Hz, deren Funktionsweisen recht einfach zu verstehen sind.
Da es sich um einen LTPO-Bildschirm handelt, kann er bis auf 1 Hz herunterfahren, um Energie zu sparen, wenn Sie nicht mit dem Bildschirm interagieren. Wir haben es in verschiedenen Anwendungen getestet, und das Panel schaltet bei allen Anwendungen von Drittanbietern und Systemmenüs problemlos auf 120 Hz um. Bei der Wiedergabe von Videos beschränkt sich das Panel auf 60 Hz, unabhängig von der Bildfrequenz des Inhalts (24 fps, 30 fps oder 60 fps).
Bei der Farbeinstellung gibt es drei Einstellungen, wobei die Farben natürlich, hell oder noch besser strahlend sind, was der Modus ist, den ich gewählt habe und der standardmäßig eingestellt ist.
Eine verbesserte Kamera
Die Fotoausrüstung des Motorola Edge 50 Neo im Vergleich zum Vorjahresmodell ist fast identisch, außer dass eine Kamera hinzugefügt wurde. Ein 10-MP-Teleobjektivsensor gesellt sich zur 50-MP-Hauptkamera und zur 13-MP-Ultrawide-Kamera mit 3-fachem optischem Zoom.
Die Frontkamera bleibt ähnlich wie im Vorjahr, mit einer Auflösung von 32 MP und 32 MP-Fotos ohne Pixel-Binning.
- Hauptkamera: 50 MP Sony IMX 896, 1/1,55″, 1,0 µm, f/1,8, 24 mm, multidirektionaler PDAF, OIS; 4K@30fps.
- Tele: 10 MP Samsung S5K3K1, 1/3,94″, 1,0 µm, f/2,2, 73 mm, PDAF, OIS; 4K@30fps.
- Ultrawide: 13 MP SK Hynix HI1336, 1/3,0″, 1,12 µm, f/2,2, 13 mm, PDAF; 4K@30fps.
- Frontkamera: 32 MP Samsung ISOCELL S5KJD1, f/2,4, 1/3,14″, 0,7 µm; 4K@30fps.
Wir haben festgestellt, dass die Fotoanwendung langsam und wenig reaktionsschnell ist. Die Auslösetaste reagiert oft nicht, wenn Sie mehrere Fotos hintereinander aufnehmen, der Wechsel zwischen den Kameras ist langsam, die Anzeige im Sucher ruckelt und aus unbekannten Gründen.
Die Qualität der Fotos ist jedoch sehr gut. Natürlich ist sie auf einem PC-Bildschirm, obwohl es sich um einen QD-OLED-Bildschirm handelt, weniger brillant als auf dem Bildschirm des Smartphones. Dennoch ist es für ein Smartphone dieser Kategorie, dem auch die Umgebungshelligkeit in der grauen Jahreszeit nicht geholfen hat, immer noch in Ordnung, wie ich finde.
Was den Zoom angeht, bin ich sehr erfreut, dass das Motorola Edge 50 Neo, obwohl es sich um ein Mittelklasse-Smartphone handelt, einen Weitwinkel von x0,5 bietet! Das ist heutzutage bei Smartphones eher selten, ungeachtet einiger High-End-Modelle.
Der Zoom geht auf x30, aber ehrlich gesagt hätte der Hersteller darauf verzichten und ihn auf x20 begrenzen können, was ausreicht, um Fotos in einer ganz passablen Qualität zu erhalten. Wenn man den Zoom zu sehr ausreizt, wird es unübersichtlich und die Details gehen verloren.
Eine angenehme Benutzeroberfläche
Das Motorola Edge 50 Neo läuft unter Android 14 mit der Motorola-Oberfläche Hello UI. Dieses Android-Overlay ist nicht sehr aufdringlich und nähert sich dem Standard-Android-Erlebnis an. Obwohl dies schon seit einiger Zeit der Fall ist, hat Motorola dieser Oberfläche kürzlich einen Namen gegeben.
Für das 50 Neo werden fünf große Betriebssystem-Updates und fünf Jahre Sicherheitsupdates versprochen.
Die Besonderheiten der Schnittstelle wurden bereits in unserem Test des Edge 50 Pro besprochen, den Sie sich ansehen können. Wir möchten darauf hinweisen, dass der Edge 50 Neo Always On Display unterstützt, im Gegensatz zu einigen anderen Modellen der Reihe.
Wir können auch hervorheben, dass fast alle Funktionen, die im Pro-Modell vorhanden sind, auch auf dem Neo verfügbar sind, einschließlich Motorolas Ready For Experience, die das Gerät in eine Art Schreibtisch verwandelt. Dies ist ein bemerkenswerter Vorteil, da Motorola einer der wenigen Hersteller ist, der diese Funktion anbietet, und sie nun auch in erschwinglicheren Modellen wie dem Neo vorhanden ist. Darüber hinaus unterstützt das Neo sowohl drahtlose als auch drahtgebundene Verbindungen zu einem externen Bildschirm.
Die Software funktioniert recht gut, ohne Verlangsamungen oder größere Probleme. Allerdings gefällt mir nicht, dass es gesponserte Partneranwendungen gibt, was bei einem Smartphone dieser Preisklasse nicht interessant ist. Diese Bloatware sollte verboten werden.
Kleinerer Akku, längere Akkulaufzeit
Das Motorola Edge 50 Neo verfügt nun über einen kleineren Akku als der des Vorjahres, mit einer Kapazität von 4310 mAh gegenüber 5000 mAh. Dieser Kompromiss könnte auf die zusätzliche Kamera, die kleinere Bildschirmgröße und das Hinzufügen von drahtlosem Laden zurückzuführen sein.
Letztendlich weist das Edge 50 Neo eine aktive Nutzungsdauer von 12:35 Stunden auf und liegt damit trotz des kleineren Akkus deutlich über dem Wert seines Vorgängers, aber es ist auch nicht überragend.
Die Leistung bei der Videowiedergabe und bei Anrufen sticht besonders hervor. Das Gerät unterstützt das Schnellladen mit bis zu 68 W über das Power Delivery 3.0-Protokoll. Motorola liefert jedoch nicht das Ladegerät, sondern nur das Kabel. Wenn Sie kein kompatibles Power Delivery-Ladegerät haben, können Sie ein TurboPower-Modell von Motorola kaufen.
Eine angemessene Ausio-Qualität
Das Motorola Edge 50 Neo ist mit einem hybriden Stereo-Lautsprechersystem ausgestattet, das dem seines Vorgängers ähnelt. Basierend auf den Ergebnissen und der Klangqualität scheint es, dass das Gerät das gleiche Lautsprechersystem verwendet.
Die allgemeine Klangqualität ist in Ordnung, mit etwas leichten Bässen. Das ist verständlich, da es sich um ein kleines Gerät handelt, das keine so ausgeprägten Bässe wie z. B. das Galaxy A54 erwarten lässt.
Konnektivität: Das ist sehr gut.
Das Motorola Edge 50 Neo verfügt über Bluetooth 5.3 und eine Wi-Fi 6E-Verbindung, die gute Übertragungsraten bietet, vorausgesetzt natürlich, dass der Nutzer zu Hause über eine Glasfaserverbindung verfügt.
Ansonsten gibt es natürlich NFC und einen USB-C-Anschluss, mit dem das Smartphone aufgeladen werden kann, aber auch Daten über OTG übertragen werden können. Sie müssen sich jedoch in Geduld üben, da es sich um USB 2.0 handelt.
Das Motorola Edge 50 Neo ist natürlich 5G-kompatibel. Hier ist eine Liste der Mobilfunkbänder, die von dem Smartphone unterstützt werden:
2G | 2/3/5/8 |
3G | 1/2/4/5/8 |
4G | 1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/34/38/39/40/41/42/43/48/66 |
5G | n1/2/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41/66/75/77/78 |
Alle in Deutschland verwendeten Mobilfunkbänder werden vom Smartphone unterstützt.
Sperren und Sicherheit
Um das Motorola Edge 50 Neo zu entsperren, gibt es zwei Möglichkeiten, außer dem Code, dem Schema oder dem Passwort. Wir haben einen Fingerabdrucksensor, der sehr praktisch für eine schnelle und zuverlässige Entsperrung ist. Dieser befindet sich unter dem Bildschirm und funktioniert einwandfrei. Der einzige Kritikpunkt ist jedoch, dass er zu tief sitzt, was nicht immer super praktisch ist.
Das Motorola Edge 50 Neo bietet auch eine Entsperrung über Gesichtserkennung. Dieses System ermöglicht es, das Smartphone einfach und nur mit dem Gesicht zu entsperren, allerdings ist es in 2D. Bei Nacht und ohne ausreichende Helligkeit funktioniert dies nicht sehr gut.
Motorola Edge 50 Neo : Meinungen
Das Motorola Edge 50 Neo ist ein gutes Smartphone, mir gefällt die Farbe sehr gut, auch wenn das Rot auf den Fotos etwas knalliger aussieht als in der Realität, wo es sich etwas braver zeigt. Die GPU-Leistung hingegen, die durch den Chip von MediaTek und nicht von Qualcomm beeinträchtigt wird, bleibt ein wenig zurück. Ansonsten haben wir hier einen großartigen Bildschirm, kabelloses Laden jetzt und kabelgebundenes Laden bis zu 68 Watt. Das wird jeden begeistern, der Smartphones schätzt, die nicht zu teuer sind und trotzdem eine ziemlich gute Gesamtleistung bieten.